Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...
Ich bin sehr froh, dass ich meinen Mann in 2 Tagen wieder in die Arme schließen kann. Das kann ich kaum erwarten. Ich bin allerdings schon sehr gespannt, wie der Tag so abläuft. Auf jeden Fall werde ich noch bis mittags arbeiten, dann noch schnell was für unseren Trauzeugen zum Geburtstag kaufen und dann gehts los...300 km allein im Auto auf dem Weg zu meinem Mann und seinen Eltern. Wenn ich ankomme, ist wahrscheinlich die ganze Familie schon versammelt, denn meine SchwieMu hat an dem Tag Geburtstag. Also werden mein Mann und ich kaum die Zweisamkeit genießen können. Aber es wird schon ganz schön.
Ein bisschen komisch ist mir, wenn ich an den Tag danach denke. Mein Mann hat vormittags noch zu tun und kommt erst am frühen Nachmittag wieder zurück. Meine Schwiegermutter hat jedoch Spätschicht und ist somit den Vormittag über zuhause. Ich weiß noch gar nicht, was ich dann machen soll. Ich könnte mich mal in Ruhe mit meiner Schwiegermutter unterhalten. Aber das machen wir so selten und daher ist mir das manchmal echt unangenehm. Ich habe auch Angst, dass das Thema wieder auf die Nachwuchsplanung kommt.
Dazu muss man wissen, dass mein Mann und ich mit niemandem so richtig über unseren Kinderwunsch sprechen. Nur unsere besten Freunde wissen davon, dass ich die Pille abgesetzt habe. Und das ist auch gut so. Denn unsere Eltern haben ihre ganz eigene Auffassung dazu, wann wir denn nun mit der Familienplanung ernst machen sollen/dürfen.
Gerade vorgestern habe ich mit meiner Mutter telefoniert. Ich habe ihr von meiner super Beurteilung erzählt und das meine Chefin mir gesagt hat, dass es mit der Probezeitverkürzung leider nichts wird, dies sich aber trotzdem nicht auf unsere Familienplanung auswirken sollte. Da war ich schon ein bisschen geschockt, denn so eine Aussage erwartet man nun nicht gerade von einer Vorgesetzten. :)
Ich habe das ja auch nur so nebenbei erwähnt. Daraufhin hat meine Mutter gleich deutlich gesagt, dass wir kein Kind bekommen sollten, bevor nicht meine (3-jährige) Probezeit um ist. Und das es im Moment ja wohl sowieso nicht zur Diskussion steht solange die Situation bei meinem Mann noch eher ungeklärt ist, weil er durch diese richtig doofe Prüfung gefallen ist. Sie hat das einfach so gerade heraus gesagt ohne Umschweife und ohne je mal mit mir/uns darüber zu sprechen, wie wir das eigentlich sehen und uns gedacht haben.
Diese Aussagen haben mich echt richtig doll getroffen. Wie kann sie sich anmaßen soetwas zu sagen??? Es ist doch unsere Entscheidung und nicht ihre. Sie hat schon oft genug durchblicken lassen, dass sie noch nicht Oma werden will, aber das sprengt echt alles! Ich mache mir jetzt schon Gedanken, wie ich es ihr und meinem Dad klar mache, wenn ich schwanger bin. Jetzt weiß ich jedenfalls, dass ich nicht gerade mit Freude rechnen sollte. Eher mit Vorwürfen. :(
Tja und wenn jetzt ein ähnliches Gespräch mit meiner Schwiegermutter stattfinden würde, würde sie mir wahrscheinlich wieder genau das Gegenteil sagen. Sie hat schon lange vor unserer Hochzeit gestichelt und gefragt, wann wir denn nun ein Kind planen. Das letzte Gespräch dazu hatten wir kurz nach Weihnachten. Da habe ich zu ihr gesagt, dass wir erstmal die Prüfung (damals noch im Februar oder März) abwarten werden, bevor wir genauer darüber nachdenken. Klar ist, dass wir Kinder wollen, aber wir wollen halt auch etwas Sicherheit. Ihre Antwort darauf hat mich allerdings auch geschockt. Sie meinte zu mir, dass wir es davon ja wohl nicht abhängig machen können und dass sie so keins ihrer vier Kinder geplant hat. Wahnsinn, oder??? Ich meine, man sollte schon einen Plan für die Zukunft haben bevor man ein Kind in die Welt setzt und wir haben eigentlich damit gerechnet, dass der Mann die Prüfung schafft. Das er das nun zum wiederholten Mal nicht geschafft hat, lässt uns auch etwas anders denken.
Wir wollen nicht ewig warten und hoffen, dass der Mann bald einen Abschluss hat. Er wird immerhin in diesem Jahr schon 30 und da wir 2 Kinder wollen, wollen wir halt nicht mehr ewig warten. Wir wollen keine so "alten" Eltern sein. Das ist im Moment in unseren Köpfen vordergründig. Trotzdem haben wir auch im Kopf, dass unsere Zukunftspläne schon konkreter und greifbarer sein sollen. Soll heißen, dass wir schon darauf bedacht sind, dass der Mann einen Plan haben sollte, wie es beruflich weiter gehen soll und dieser Plan muss auch umsetzbar sein. Aber das entscheidet sich voraussichtlich Ende September. Bis dahin wird es bei uns wahrscheinlich sowieso nicht klappen, da der Mann ja noch einige Zeit 300 km von mir entfernt ist und es relativ unwahrscheinlich ist, dass wir uns genau kurz vor meinem Eisprung das nächste Mal sehen.
Im Moment befinde ich mich mit meinen Gefühlen nicht nur zwischen Kopf und Herz, sondern auch zwischen den Ansichten der Mütter... So richtig weiß ich noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Manchmal wäre es besser, wenn die beiden mit ihren Meinungen hinterm Berg geblieben wären. Auch wenn ich so wenigstens weiß, woran ich bin.
